... mehr als nur ballern

 

Sportschießen

 

Leider werden die Jungschützen aus Schützenvereinen oft als potenzielle Amokläufer betitelt. Das der Schießsport aber mehr als nur “ballern” ist, sondern hartes Training erfordert, wenn man Erfolg will, wird leider übersehen.

Auf den folgenden Seiten wollen wir den Schießsport, der in unserem Verein praktiziert wird, etwas näher bringen.

 

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Ursprung des Sportschießens

 

Das Sportschießen hat insbesondere in Europa eine lange Geschichte und Tradition. Das heutige Schützenwesen geht auf die Bürgerwehren der Städte zurück. In Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern gibt es bereits seit dem Mittelalter Schützengilden.

Davon zeugt unter anderem das berühmteste Bild des niederländischen Malers Rembrandt, die Nachtwache, welches die Amsterdamer Bürgerwehr darstellt, eine Schützengilde.

 

Die Nachtwache

 

Viele Werkzeuge der Menschen, die zur Jagd, zur Verteidigung oder zum Kampf verwendet wurden, haben sich später zu Sportgeräten entwickelt.
Wer am geschicktesten und sichersten mit der Waffe umgehen kann, wird bewundert, bejubelt und gefeiert. Deshalb wurden auch immer Wettbewerbe veranstaltet, bei denen die Besten ihre Fertigkeiten mit den Waffen zeigen und sich gegenseitig messen konnten. Der erste bezeugte Schützenwettbewerb wurde bereits 1442 in Zürich abgehalten.

 

Bogenschießen

 

Nach den Befreiungskriegen (1815) setzte ein Aufschwung im Vereinswesen ein, von dem auch der Schießsport profitierte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden alle Schützenvereine in Deutschland offiziell von den vier Siegermächten verboten und erst in den folgenden Jahren in der BRD wieder erlaubt. Nach der Wende haben sich auch die Vereine der ehemaligen DDR wiedergründen.

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Sportschießen heute

 

Sportschießen oder auch Schießsport ist international der sportliche Umgang mit Schuss- oder Bogenwaffen (Armbrust, Bogen). Sportliches Schießen bedeutet Schießen nach bestimmten Regeln, die Waffe wird dabei – entgegen ihrem militärischen oder jagdlichen Ursprung – als Sportgerät verwendet, ähnlich wie der Speer beim Speerwerfen oder der Degen beim Fechten. Die Sportgeräte haben in ihrem Aussehen meist kaum noch eine Ähnlichkeit mit ihren historischen Vorgängern.

 

 

Ziel des Sportschießens ist es, die Mitte einer Schießscheibe, durch Einklang von Körper (statischem Aufbau und Körperbeherrschung) und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen), zu treffen. Dies braucht Training, sowohl körperliches als auch mentales.

In Deutschland wird der Schießsport streng abgegrenzt vom Verteidigungsschießen und dem militärischen Schießen. Die offiziellen Wettkämpfe in den verschiedenen Schießdisziplinen werden in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes geregelt.

 

 

 

 

Sportordnung

 

Die Sportordnung wird behördlich geprüft und genehmigt. Im Waffengesetz sind für die Schützen genaue Festlegungen zum Umgang und der Aufbewahrung der Waffen getroffen, an die sich jeder Schütze zu halten hat. Unter anderem sind hier die Alterbegrenzungen für den Umgang mit Schusswaffen geregelt und die besondere Qualifizierung (JuBaLi = Jugend-Basis-Lizens) der Aufsichtspersonen für das Training mit Jugendlichen festgelegt.

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durch Training zum Erfolg

 

So ein Quatsch!!! Wofür soll ich denn beim Schießen Kondition brauchen. Es ist doch einfach nur anlegen, zielen und „losballern“.

Klar ist auch ein „Spaßschießen“ wichtig und macht auch Spaß - aber nicht sehr lange und bringt auf Dauer keine Erfolge.

 

 

Eine einfache Übung, um zu sehen, das Schießen auch wirklich ein SPORT ist: Nimm dazu eine volle 1½ Liter Flasche. Halte diese am seitlich ausgestreckten Arm ca. 10 - 15 Sekunden. Das ist einfach und kein Problem? Stimmt, aber das Ganze muss jetzt ca. 60-mal wiederholt werden. Diese Übung entspricht einem Wettkampf mit einer Sportpistole.

 

 

 

 

Ausdauer:

Eine gute Ausdauer braucht man, um längere Zeit eine körperliche Anstrengung durchzuhalten. Beim Schießen kann man länger durchhalten und ist schneller wieder erholt und fit.

Kraft:

Wenn man im Schießsport lange stehen das Sportgerät ruhig halten und dabei immer das Gleichgewicht galten will, dann braucht man starke Muskeln. Auch Kraft in den Armen, Händen und Fingern ist wichtig, damit das Sportgerät gut gehalten und zielgenau bedient werden kann.

Beweglichkeit:

Für eine optimale Körperposition im Anschlag ist eine gute Beweglichkeit wichtig, damit Kopf, Schultern, Hüfte und Füße die richtige Position zueinander einnehmen können.

Entspannung und
Konzentration:

Sportschießen verlangt Ruhe und Konzentration. Das heißt, die Atmung ist gleichmäßig und der Körper steht ruhig. Die Gedanken richten sich auf die Aufgabe und der Rest wird ausgeblendet. Die Sinne sind geschärft und der Blick ist klar!

 

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Weg zum Sportschießen

 

Anders als in vielen anderen Sportarten ist das Sportschießen nur über die Mitgliedschaft in einer schießsportlichen Vereinigung möglich. Wenn auch jeder (egal welchen Alters) Mitglied in einem Schützenverein werden kann, so darf doch nicht jeder mit allen Waffen trainieren. Der Gesetzgeber schreibt ein Mindestalter von 12 Jahren für den Umgang mit Luftdruckwaffen vor. Eine Ausnahme bilden hier die Lichtpunktgewehre und das Schießen mit dem Bogen, für die es keine Altersbegrenzung gibt.

 

 

Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche mit kleinkalibrigen Waffen (KK-Gewehr und KK-Pistole) und ab 18 Jahren mit Großkaliberwaffen trainieren. Im Schützenverein Hundeshagen können am Schießsport interessierte an einem Probetraining teilnehmen. Während diesen Trainings fallen nur die Versicherungskosten, sowie für die Kosten für verbrauchte Scheiben und Munition an. Sie werden dabei durch erfahrene Trainer angeleitet und an das Sportschießen herangeführt.

Für alle gilt dabei - ob Schießen als Ausgleichssport, als Hobby oder mit Zielen im Leistungsbereich - jeder Schütze entscheidet selbst über seine Zielstellung. Die Übergänge sind dabei meist fließend und einige Schützen, die „nur mal probieren“ wollten, nehmen inzwischen an Kreis- und Landesmeisterschaften teil und erringen dort gute und sehr gute Ergebnisse.

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Sportschießen gleich Waffenbesitz

 

In den meisten Sportarten ist es ganz natürlich, dass ein Sportler auch sein eigenes Sportgerät besitzt. Bei unseren Sportgeräten werden der Erwerb und der Umgang mit diesen durch das Waffengesetz streng geregelt.

    • Luftdruck-, Federdruck-, Gasdruckwaffen und Armbrüste können erlaubnisfrei ab 18 Jahren erworben werden.

Für den Erwerb und Besitz erlaubnispflichtiger Schusswaffen ist Voraussetzung:

    • Vollendung des 18. Lebensjahres für Schusswaffen im Kaliber bis zu 5,6mm (.22 lfb)
    • sonst: Vollendung des 21. Lebensjahres
    • Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres ist ein amts- oder fachärztliches oder fachpsychologisches Zeugnis über die geistige Eignung vorzulegen. (Dies gilt nicht für oben genannte Waffen)
    • Zuverlässigkeit (§ 5); Persönliche Eignung (§ 6); Sachkunde (§ 8)
    • Mindestens 12-monatige Mitgliedschaft in einem Schießsportverein und regelmäßiges Training (Nachweis gefordert)
    • Die Waffe muss für die Sportdisziplin nach der Sportordnung zugelassen und erforderlich sein

Aber:

Der Schützenverein besitzt vereinseigenen Waffen, die jedem Mitglied kostenfrei für das Training und die Teilnahme an Wettkämpfen zur Verfügung gestellt werden können. Ein eigenes Sportgerät ist also gerade für Neueinsteiger nicht notwendig!

 

 

 

 

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